Der
Stationsspeicher bei GRUNDIG Mitte der 50er
Jahre wird im Buch auf Seite 172 kurz beschrieben.
Eine ausfühliche Beschreibung zur Technik der Grundig
Motorabstimmung 1954/55 findet man im Radiomuseum.
Die Fotos hier zeigen die frühe Variante, ohne Abschaltmöglichkeit
der Motorabstimmung. Die Spannung des Seils gehört zu den wichtigsten
Justierungen, wenn alle Wiederherstellungsarbeiten an der Mechanik abgeschlossen
sind.
Die Bilder 1 und 1a zeigen den Suchlauf. Das Seil(chen)
ist noch nicht straff gespannt (1), die Wanderscheibe hat Kontakt mit einer
Kontaktfläche (1a).
Die Bilder 2 und 2a zeigen die eingerastete Position.
Das Seil ist nun straff gespannt (2), die Wanderscheibe befindet sich zwischen
den beiden Kontaktflächen (2a), der Motor ist abgeschaltet. Das Seil
muss aber das vollständige Einrasten des Kontaktträgers gerade
noch zulassen.
Die Probe macht man, indem man zwei Tasten drückt
(Bild 3). Es darf höchstens ein Kontaktträger nach
unten fallen, der zweite (oder beide im Bild ganz unten) wird durch die
Seilspannung zurückgehalten.
Bild 4 zeigt das untere wieder eingelötete Ende
eines Bowdenzuges. Das ist nicht schwierig, muss aber sehr genau erfolgen,
weil damit die obere Position der Kontaktträger justiert wird. Aber
auch das ist in den oben genannten Unterlagen beschrieben.
Das folgende (obere) Bild zeigt den Verlauf des Seiles,
wenn sich alle Kontaktträger in der oberen Position befinden. Dabei
wird deutlich, wie die Abschaltung der Motorabstimmung bei der späteren
Variante realisiert wurde: Zieht man jetzt das Seilchen straff, werden
alle Kontaktträger beim Drücken der Tasten in der oberen Position
gehalten, der Motor kann nicht mehr anlaufen. Versierte Bastler werden
eine Behelfslösung für eine Abschaltung finden, ohne dass der
Originalzustand des Chassis beeinträchtigt wird. Es fehlt also hier
das Bild bei abgeschalteter Motorabstimmung, das ein durchgehend gespanntes
Seil zeigen würde.
Das Bild unten rechts zeigt die Stellen an den Wanderscheiben,
die eventuell leicht an den Seiten entgratet werden müssen, wenn der
Kontaktträger nicht vollständig einrastet.
Eine einfach zu realisierende
Vorrichtung zur Abschaltung des Suchlaufs kann wie folgt aussehen:
Am dem der Rückwand zugewandten Ende des Stationsspeichers
wird eine Seilschlinge um das Seilchen des Speichers gelegt, das Bild links
zeigt die Funktion bei gedrückter K3-Taste. Das freie Ende des neuen
Seilstückes wird über die obere Kante der Rückwand nach
aussen geführt. An diesem Ende des Seilstückes wird ein Gewicht
befestigt, dass an der oberen Kante der Rückwand eingehängt wird,
wenn der Stationsspeicher in Betrieb sein soll. Der hier versuchsweise
eingehängte Batterieblock hat ein Gewicht von 44 Gramm, man wird ein
dekorativeres Teil finden, zum Beispiel einen metallenen Ring. Wird nun
bei gedrückter K3-Taste das Gewicht ausgehängt, so wird das Seilchen
des Speichers gestrafft bleiben, der Speicher bleibt ohne Funktion.
Das Seil sollte nicht länger als nötig sein,
zum Ausbau der Rückwand muss man das Gewicht aber noch oben auf dem
Gehäuse ablegen können. Auch sollte das Seil bei eingehängtem
Gewicht etwas, aber nicht zu sehr durchhängen, wenn eine Wanderscheibe
eingerastet ist.
Hinweis: Arbeiten Sie
niemals bei eingeschaltetem Gerät mit Werkzeugen (z.B. Schraubendreher)
am Stationsspeicher. Die Wechselspannung ist zwar ungefährlich, Kurzschlüsse
können aber zu schweren Schäden an den mechanischen Bauteilen
führen.