Ausbau
und Reparatur der SABA Getriebekupplung
Die Abbildung oben zeigt die Getriebekupplung bei einem Freiburg Automatic
9 in gereinigtem und bereits wieder eingebautem Zustand. Die Kupplung befindet
sich in der Linksposition (AM- Bereiche). Der Stellhebel mit dem Rad "R"
wird gerade auf die Rechtsposition (UKW) zu bewegt. Meistens können
die erforderlichen Reinigungs- und Justierarbeiten ohne Ausbau der Kupplung
durchgeführt werden. Müssen jedoch die Kupplungsbeläge erneuert
oder ein Teil ersetzt werden, so kommt man um den Ausbau nicht herum. Bei
dem hier gezeigten Beispiel musste die Welle ersetzt werden, weil der Mitnehmer
(M ganz rechts im Bild unten) fehlte.
Auch der Motor fehlte, aber die Wiederinbetriebnahme der Automatikfunktion
ist bei einem gut erhaltenen Freiburg Automatik 9 jede Mühe Wert.
Die Vorgehensweise:
Zuerst wird das rechte Lager (L) gelöst, indem die Pertinaxplatte
(mit zwei Schrauben gehalten) entfert wird. Nun müsste man das rechte
Ende der Welle nach vorne und dann nach rechts herausziehen können.
Das scheitert daran, dass die beiden Befestigunsschrauben (BS) des linken
Lagers (L) kaum zugänglich sind. Der Befestigungswinkel BW für
das rechte Lager ist angeschweißt. Bei einem Modell ohne Automatikfunktion
(z.B bei einem Freudenstadt) kann die Welle auch nach links heraugezogen
werden.
Aber die Welle lässt sich trotzdem nach rechts herausziehen, wenn
man die Schrauben des Feststellers (F) löst und den Sicherungsring
S (zwischen der AM- Kupplungsscheibe und der Trommel) abnimmt. Die Pertinaxplatte
rechts kann mit den beiden Sicherungsringen verbleiben. Aber die Schrauben
der Arretierung (Position A) in der Trommel müssen noch gelöst
werden. Die AM- Kupplungsscheibe ist hier zwei mal abgebildet. Es soll
gezeigt werden, dass man diese mit samt des Skalenseiles an Ort und Stelle
hängen lassen kann. Das Seil zum FM- Antrieb an der rechten Kupplungsscheibe
muss aber gelöst werden. Das ist aber wesentlich einfacher als bei
der linken Scheibe. In der Abbildung ist die Kupplung bereits nach links
verschoben, damit die Kerben S für den Sicherungsring und A für
die Schrauben der Arretierung sichtbar werden. Mit P werden Pertinaxscheiben
bezeichnet, links eine dicke und ganz rechts eine dünne Scheibe.
E bezeichnet den Erdungsschuh für den Motorblock.
Bis dahin die Theorie. In der Praxis muss man feststellen, dass sich
die Teile infolge Verschmutzung und Verharzung der Welle kaum auf derselben
bewegen lassen. Besonders hartnäckig blockiert das linke Ende der
Welle wegen der durch die Madenschrauben der Stellknöpfe entstandenen
Unebenheiten. Man glättet mit einer Feile.
Die Justage nach Wiedereinbau ist auch im Buch beschrieben. Das Rad
R des zuvor ausgebauten Stellhebels darf in keiner Position beim Drehen
der Welle Kontakt zum Trommelkörper haben.
Zum Aufwand:
Wer diese Arbeiten, noch ungeübt, zum ersten mal ausführt,
kann locker einen Tag damit verbringen. Reinigung und Justage (die Kupplung
muss "plopp" machen) brauchen Zeit, die erforderliche Sorgfalt bremst.