Druckfehler
gibt
es nicht mehr, es gibt nur noch Schreibfehler.
Denn den Setzer, der die
Buchstaben setzt, gibt es auch nicht mehr. Wir lesen also den Text, den
der
Autor abgeliefert hat.
Dieser
gibt sich
natürlich Mühe, seine Schreibfehler zu finden, aber er hat
ein Problem: Er
kennt die Formulierungen fast auswendig. Warum das ein Problem sein
kann, zeigt
der folgende Text:
Können,
Sie das
lesen?
Der
Autor
braucht einen Lektor.
Weil der Text
aber noch weiter ausreift, müssen in der Schlussphase alle
Korrekturen
zusammengeführt werden. Dann folgen mehrere allerletzte
Durchsichten. Dabei
wird mit der Suchfunktion nach formalen Fehlern gesucht, zum Beispiel
nach
durch Zeilenwechsel getrennten Wörtern, die aber in die
Zeilenmitte gerutscht
sind und nun durch einen überflüssigen Bindestrich auffallen (z.B. die “Modulations-spannung“ auf Seite
173). Sämtliche technischen Bezeichnungen müssen in
gleicher Weise
verwendet werden, usw...
Durch
die vielen “letzten Durchsichten“ schwinden,
wie der oben gezeigte Text zeigt, die Chancen noch gut versteckte
Schreibfehler
zu finden, die sich in den letzten Phasen durch
Flüchtigkeitsfehler bei der
Durchführung von Korrekturen erneut einschleichen konnten. Da
werden zum
Beispiel zwei Buchstaben gelöscht, weil der Kursor auf
Wanderschaft ging.
Das
zeigt sich wie folgt auf Seite 160: “In manchen Fällen hat
man wenig Chancen, eine entsprechende Arage
abzulehnen“.
Das liest
sich ganz gut, man kann ja schließlich nicht alle
Fremdwörter kennen, aber hier
war die Anfrage gemeint.